Sonnenblumen-Aktion: Eine ganze Allee von Andershof bis Voigdehagen
Ein Blühstreifen mit Sonnenblumen ziert aktuell die Verbindungsstraße zwischen den Stadtteilen Andershof und Voigdehagen.
Dass Landwirte auch umweltfreundlich sind, beweist Aurel Hagen mit dieser Aktion auf den von der Stadt gepachteten Flächen. Er habe erkannt, "man muss in Stadtnähe was fürs Auge machen". Zudem bietet der Blühstreifen Vögeln und Insekten einen idealen Lebensraum und eine Nahrungsquelle. „Das ist für uns alle“, so der Landwirt, der auf einer Fläche von 12 ha, das sind 120.000 m², die Sonnenblumen ausgesät hatte.
Die Landwirte fangen dabei aber nicht bei Null an. Sogenannte Lerchenfenster, die für Vögel gute Lebensbedingungen bieten, würden schon länger angelegt. Hierbei handelt es sich um gezielt geschaffene Fehlstellen in den Äckern, welche zu ungestörten Brutplätze für Vögel werden.
Blühstreifen wurden in Stralsund bereits seit einigen Jahren mit anderen Blumensorten angelegt. Dieses Jahr sollten es Sonnenblumen sein, um an die Mitmach-Aktion „Hoffnung säen, Freude erleben & weitergeben“ der Kirchengemeinden und der Hansestadt Stralsund anzuknüpfen.
Oberbürgermeister Alexander Badrow freut sich über dieses Engagement: "Ich möchte Aurel Hagen danke sagen für die vielen Sonnenblumen entlang dieser Straße und an den vielen weiteren Feldrändern rund um Stralsund. So können wir Sonnenblumenstadt werden."
Die aktuell noch auf beiden Straßenseiten stehenden Sonnenblumen werden bald auf einer Seite abgemäht und zerkleinert, gemulcht, wie es in der Fachsprache heißt. Die andere Seite bleibt noch über den Winter stehen und wird dann im Frühjahr gemulcht, damit die Sonnenblumen neu sprießen können. "Was nicht nachwächst, wird neu ausgesät", so Aurel Hagen.
Obwohl ihre Saison schon vorbei ist, stehen noch ein paar Sonnenblumen in Blüte. Aurel Hagen lädt zum munteren Pflücken sowohl der blühenden als auch der verblühten ein. Der Landwirt erklärt, warum: "Mit getrockneten Sonnenblumen können die Vögel im Winter gefüttert werden." Oder aus den Samen wachsen Sonnenblumen im eigenen Garten ...
Neben den Sonnenblumen entlang der Äcker hatte Aurel Hagen bereits ganze Felder mit einer weiteren gelb blühenden Pflanze bestellt - mit der Energie- und Bienenpflanze Silphie. Rund um die Stadt war das gelbe Blütenmeer an verschiedenen Stellen zu sehen. Die Silphie eignet sich hervorragend für die Biogasproduktion. Zudem handelt es sich dabei um eine sogenannte Dauerkultur. Das bedeutet: einmal säen und mindestens 15 Jahre ernten. Die Pflanze bleibt nach der Ernte unbearbeitet im Boden liegen, wodurch nachhaltig Humus aufgebaut und damit Kohlenstoffdioxid aktiv aus der Luft in den Boden verlagert wird.
Hintergrund Sonnnenblumen-Mitmach-Aktion
Im Mai hatten Stadt und Kirchgemeinden gemeinsam dazu aufgerufen, in der Stadt an so vielen Stellen wie nur möglich Sonnenblumen zu pflanzen. Dazu wurden mehr als 2.000 Pflanztüten ausgegeben. Jetzt rufen Stadt und Kirchgemeinden dazu auf, die Sonnenblumen zu fotografieren und das Bild bis zum 17. September per E-Mail an a.lehnert@st-mariengemeinde-stralsund.de zu senden. Zu sehen sind die Bilder dann am 26. September in der Marienkirche im Rahmen des Erntedankes.