Meldung vom 28.09.2021

Grünes Ammoniak für eine emissionsfreie Zukunft - CAMPFIRE-Symposium in Stralsund

Am 30. September 2021 treffen sich zum rund 100 nationale und internationale Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Forschung zum CAMPFIRE Symposium 2021 „Wind and Water to Ammonia - Maritime Fuel and Energy Storage for a Zero-Emission Future" im OZEANEUM Stralsund.

Eröffnet wird das Symposium durch Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern.

Deutschlands Ziel ist es, bis zum Jahr 2045 weitgehend treibhausgasneutral zu werden. Mindestens 80 Prozent der Stromversorgung und 60 Prozent der gesamten Energieversorgung sollen dann aus Erneuerbaren Energien stammen. Das gegenwärtige Energiesystem soll dabei in ein emissionsfreies, auf erneuerbaren Energien basierendes Energiesystem transformiert werden.

Das CAMPFIRE-Symposium lädt ein zum Diskurs rund um die Themen der zukünftigen kohlenstofffreien Energieversorgung auf Basis von grünem Ammoniak ein.

„Ziel der CAMPFIRE-Partner ist es, neue Energieumwandlungs- und Speichertechnologien auf der Basis von grünem Ammoniak zu entwickeln. Dabei wird Wind- oder Solarstrom im Energieträger Ammoniak (NH3) gespeichert und als innovative Energie- und Antriebsenergie zum Beispiel in der Schifffahrt eingesetzt. Die Endprodukte sind Wasser und Stickstoff und können ungefährlich an die Umwelt wieder abgegeben werden“, so Angela Kruth, Koordinatorin und Sprecherin des CAMPFIRE-Bündnisses.

Am 30. September versprechen Impulsvorträge zu Themen der EU-Wasserstoffstrategie im maritimen Sektor, zu Ammoniak als maritimer Kraftstoff, zu Grünen Wasserstoff- und Ammoniak-Projekten in Skandinavien oder zum CAMPFIRE Open Innovation Lab einen interessanten Überblick zu weltweiten Aktivitäten im Themenbereich Grüner Ammoniak und der perspektivischen Ausrichtung des CAMPFIRE-Bündnisses.

Ammoniak ist kohlenstofffrei und eine echte Perspektive als wirtschaftlich speicherbarer Energieträger. Die deutsche Industrie verfügt über mehr als 100 Jahre Erfahrung in der Produktion, Speicherung und im Transport dieses Gases. Im Chemiehafen Rostock-Peez steht Deutschlands größtes Ammoniak-Terminal in dem 600.000 Tonnen Ammoniak für die Düngemittelproduktion der YARA GmbH & Co KG umgeschlagen werden.

„Mit dem internationalen Symposium in Stralsund verfolgen wir eine noch engere Vernetzung der Green Ammonia-Konsortien aus der Europäischen Union und Skandinavien zur Entwicklung und Marktetablierung innovativer Technologien für das zukünftige globale Grüne Ammoniak-Ecosystem“, erklärt Kruth.

Ein Höhepunkt der Tagung ist die Möglichkeit zur Besichtigung der Sicherheitsanlagen des 150 Tonnen Ammoniak-Bunkerschiffes „Odin“ der Reederei Spetrans im Hafen von Stralsund, das über viele Jahre für die Versorgung von Kraftwerken eingesetzt wurde.  

In diesem Zusammenhang präsentiert sich im Hafen auch die Region Rügen-Stralsund, kürzlich als „HyExpert“-Region durch den Bund zum 2. Mal als Wasserstoffregion ausgewählt auf der Ausstellung. Rügen-Stralsund stellt sich der Herausforderung zur Realisierung einer regionalen Wasserstoffwirtschaft in Vorpommern. Dabei will die Region die Entwicklung einer Wasserstoffinfrastruktur vor Ort vorantreiben und Modellprojekte zur Realisierung der Wasserstoffwirtschaft umsetzen. Ein Wasserstoffbus des Unternehmens „Busses 4 Future“ incl. das Modell einer Wasserstoffbetankungsanlage wird nicht nur für die Teilnehmer des Symposiums sondern auch für die Öffentlichkeit zu besichtigen sein.

Durch CAMPFIRE-Technologien, produziert in der Region Nord-Ost, wird im Ostseeraum und darüber hinaus zukünftig eine Energiewirtschaft auf der Basis von grünem Ammoniak und eine kohlenstofffreie sichere Energieversorgung möglich. Es entstehen langfristig effektive und wirtschaftliche Wege zur Verminderung des globalen Kohlendioxidgehaltes in der Erdatmosphäre.

Infokasten:
Das durch den Bund finanzierte CAMPFIRE-Bündnis wurde 2018 im Rahmen des BMBF WIR! „Wandel durch Innovation“-Programmes gegründet. Es leistet eine Initialzündung für einen nachhaltigen Strukturwandel in der Region Nord-Ost durch den Aufbau innovativer Pfade und Erschließung von wirtschaftlichen Vorteilen für hier ansässigen kleinen und mittelständigen Unternehmen. Die mittlerweile über 60 Partner mit einem Unternehmensanteil von ca. 80 %, hauptsächlich in der Region Nord-Ost, verfolgen gemeinsam das Ziel, exportfähige Technologien für ein zukünftiges globales kohlenstofffreies Ammoniak-Wasserstoff-Energiesystem zu realisieren.

Quelle:
Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) 
www.wir-campfire.de
https://www.leibniz-inp.de