8.800 neue Stralsunder auf einen Streich: Jungaale erobern Stadtteiche
Gemeinsam mit André Meißner vom Regionalanglerverband brachte Oberbürgermeister Alexander Badrow heute (04. Mai) die ersten von 8.800 Jungaalen in ihr neues Zuhause: die Stralsunder Stadtteiche.
Auch die Stralsunder Angelfreunde e.V. und der Sportanglerverein Voigdehäger See beteiligten sich an der Aktion "Rettet den Europäischen Aal". In einem riesigen Bassin brachte Marko Röse vom Landesanglerverband die vorgestreckten Aale in die Hansestadt. Jährlich werden Mecklenburg-Vorpommerns Gewässer auf diese Art mit Aalen im Wert von rund 140.000 Euro besetzt. Ein Großteil der Gesamtsumme wird über EU-Mittel finanziert. Der andere Teil kommt von den Anglern selbst und aus Spenden. Ob Privatperson, Verein oder Unternehmen - wer sich ebenfalls für den Schutz des Europäischen Aals starkmachen will, kann bei den ortsansässigen Anglervereinen sogenannte Aalaktien erwerben. Der freiwählbare Betrag kommt zu 100% dem Kauf zusätzlicher Jungtiere zu Gute.
Der Weg der Aale: Mit dem Golfstrom gelangen winzige Glasaale aus der Sargassosee östlich von Florida an die Westküste Europas. Dort werden sie aus dem Atlantik gefischt, in Holland aufgezogen und dann vom Landesanglerverband nach Mecklenburg-Vorpommern geholt. Ohne diese Hilfe würden es die Tiere nur sehr schwer und in geringer Population in die heimischen Gewässer schaffen. Die munteren Jungaale wiegen etwa sieben Gramm und sind ca. 15 Zentimeter lang. Nach etwa zehn Jahren sind sie geschlechtsreif und wandern als sogenannte Blankaale über Strelasund, Ost- und Nordsee zurück zu ihrem Geburtsort. Hier, in ca. 1.500 Metern Tiefe, schließt sich der Kreis.
"Eine wirklich tolle Aktion zum Artenschutz, für die ich unserem Regionalanglerverband Stralsund von Herzen dankbar bin. Ich freue mich über 8.800 neue Stralsunder, von denen ich einige persönlich begrüßen durfte. Und hoffe, dass sie sich im Moor-, Knieper- und Frankenteich ebenso schnell heimisch fühlen wie im Andershofer und Voigdehäger Teich," zeigt sich Oberbürgermeister Alexander Badrow begeistert.